Parkettrenovierung – Parkett
und Dielen abschleifen
Eine kleine Anleitung rund ums "Parkett
schleifen". Um es vorweg zu nehmen: Eine gute und aktzeptable Arbeit kann bei
dieser anspruchsvollen handwerklichen Tätigkeit, nur ein ausgebildeter Fachmann
gewährleisten. In den letzten Jahren versuchen das immer mehr Allround
Handwerker aus Osteuropa durchzuführen um an das schnelle Geld zu kommen. Mit
dem Ergebnis, daß das Endresultat oftmals nun auch osteuropäischen Standards
entspricht. Der Zeit und Materialaufwand ist nun mal entsprechend hoch, man kann
zum Beispiel nicht einfach einen Schleifgang einsparen oder anstatt 3
erforderlichen Lackschichten nur eine aufbringen. Glauben Sie es , das wird
nicht funktionieren. Sie werden genug Beispiele auf youtube finden.. Der
handwerklich begabte Laie, kann jedoch unter bestimmten Voraussetzungen die
Arbeit selbst ausführen. Wenn Sie dieses Vorhaben in Angriff nehmen wollen,
bringen Sie genug Zeit mit und halten sich penibelst genau an die Anleitung.
Wenn Sie in diesem Jahrzehnt noch fertig werden möchten, mieten Sie auf jeden
Fall eine Bandschleifmaschine. Gegebenenfalls wird eine
Vierscheibenschleifmaschine für schwimmend verlegtes Fertigparkett empfohlen.
Dazu wird für die Ränder noch die Randschleifmaschine benötigt. Eventuell diese
mit einem langen Vorsatz um z.B. unter die Heizkörper heran zukommen.
Der Boden
ist vorher auf überstehende Nägel zu prüfen, diese müssen entfernt oder
mindestens 0,7 mm tief, versenkt werden. Eine Reinigung des Bodens und das
Befestigen loser Stäbe muß vor dem Schleifen durchgeführt werden. Ebenso das
Entfernen der Sockelleisten. Wenn diese Wiederverwendet werden am besten
numerieren. Geschliffen wird der 1. Schliff diagonal mit Korn 24. Seltener
beginnt mann mit K 36/40. Bei alten Dielen soll der erste Schliff parallel zur
Faserrichtung sein, dann diagonal. Der erste Schliff dient dem Ebnen des
Parketts und dem Entfernen alter Versiegelungen. Sollten Sie versuchen
Ochsenblut von alten Dielen entfernen wollen, rechnen Sie mit einem sehr hohen
Verschleiß von Schleifbändern, da diese sich sehr schnell zusetzen können. (bis
zu 1 Band pro qm) Ansonsten liegt der Verbrauch je nach Holzart zwischen 7-12 qm
pro Band, bei Weichholz deutlich weniger. Eine Schleifbahn erfolgt immer
vorwärts und rückwarts, beim ersten Grobschliff in langsamer
Schrittgeschwindigkeit, damit der Abtrag ausreichend erfolgt. Als Versatz zur
nächsten Schleifbahn sind 75% der Walzenbreite zu empfehlen. Die
Bandschleifmaschine hat in der Regel auch eine Möglichkeit die Druckstärke der
Walze zu verändern. Diese wird den Gegebenheiten angepasst. In der Regel kann
diese bein den Schleifgängen mit feinerem Korn reduziert werden. Die nächsten
Schleifgänge dienen dem Entfernen der Schleifspuren. Die Reihenfolge der Körnung
erfolgt in ungefähr 20er Einheiten. 24 - 40 -60 - 80. Nach jedem Schleifgang ist
ein Randschliff mit gleicher Körnung durchzuführen. Diesen mit kreisförmiger
Bewegung und mäßigen Druck ausführen. Nach dem Schleifen mit Korn 80 wird
zumeist das Kitten des Bodens erfolgen. Die Anmischung des Kitts erfolgt mit dem
Schleifstaub aus Korn 80 und wird mit dem Gummi- oder Federspachtel dünn und
druckvoll aufgetragen. Dabei ist zu beachten, daß genug Kitt in die Fugen
gedrückt wird. Herstellerangaben sind zu beachten. Mit dem Korn 100 wird jetzt
die nächste Schleifstufe durchgeführt. Zu beachten ist hier der etwa doppelte
Schleifbandverbrauch , da der größte Teil des ausgehärteten Kitts weggeschliffen
werden muß. Mit dem Endschliff in Korn 120 ist anschließend die Schleifprozedur
für die Vorbereitung zur Oberflächenbehandlung beendet. Für eine noch glattere
Oberfläche kann auch noch ein Feinschliff mit Korn 150 durchgeführt werden, ist
aber kein Muß. Im Übrigen gilt: Wenn die Schleifgänge so nicht durchgeführt
weden, kann kein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht werden.
Der Boden ist nun
fertig für die Oberflächenbehandlung. Die gebräuchlichsten werden hier noch
aufgeführt. Dazu gehört das lackieren (versiegeln) und das Ölen. Die Verfahren
Laugen, Seifen, Wachsen, Färben, PU-Lack, Öl Kunstharz, SH-Siegel,
Hochglanzlack, werden gesondert behandelt. Lackieren mit handelsüblichen
Wasser-Lacken. Diese sind als 1-komponentiger oder 2-k Lack von den Glanzgraden
supermatt bis glänzend erhältlich. Wobei der 1-k Lack für den privaten
Wohnbereich mit stärkerer Nutzung vollkommen ausreichend ist. Selbstverständlich
können im Wohnbereich auch 2-k Lacke für gewerbliche Nutzung angewendet werden.
Der Preisunterschied liegt jedoch bei annähernd 100%. Desweiteren haben einige
Hersteller "Tuningprodukte" für die Lacke parat. Empfehlenswert hier sind bei
Bedarf UV-Schutz und Härter. Der Boden mus absolut Schmutz- und Staubfrei sein.
Gebenenfalls werden auch die Ränder zusätzlich abgsaugt. Der erste Auftrag dient
der Grundierung (Grundsiegel) und ist als Systemkomponente erhältlich. Als
Auftrackswalze dient die Kurzfloorrolle. Die Produkte sind immer im System einer
Marke zu verwenden. Es sind immer die Gebrauchsanleitungen der Hersteller
genausestens einzuhalten. Der Grundsiegel kann das Holz je nach Produkt etwas
"anfeuern", (dunkler) sollte dieses nicht gewünscht sein, kann die Grundierung
auch mit dem eigentlich Lack ausgeführt werden. Nach kurzer Trocknungszeit (ca.
1 Std.) erfolgt die erste Lackierung. Immer möglichst gleichmäßig und nass in
nass arbeiten. Nach der Trocknung erfolgt ein Zwischenschliff. Entweder per Hand
oder per Einscheibenmaschine. Als Körnung empfehlen wir K 150. Boden gut
absaugen. Es erfolgt der zweite Lackauftrag, möglichst gleichmäßig schön satt.
Der Boden ist nun nach der Aushärtungszeit gebrauchsfertig. Ölen oxidativ
trocknend und Öl/Wachs Systeme. Ratsam ist hier der Gebrauch einer
Einscheibenmaschine. Einige Hersteller bieten bereits leicht zu verabeitende
Produkte an, im Grunde werden diese wie Lacksysteme aufgetragen müssen aber
auspoliert werden. Der erste Auftrag erfolgt mit der vom Hersteller vorgegebenen
Walze, ggf. mit dem Spachtel. Als Grundierung kann hier falls gewünscht bereits
die Einfärbung des Bodens erfolgen. Tragen Sie maximal in einer Breite von
maximal 2 Metern auf, ziehen dann das überschüssige Öl mit einem Gummiwischer
ab. Dann mit einem Pad (grün) gründlich nachpolieren. Das Holz absorbiert
unterschiedlich stark, so daß diese Arbeitsschritte unbedingt eingehalten werden
sollten. So vermeiden Sie ungetrocknete klebrige Stellen, die dann mühsam
entfernt werden müssen. Nach der Trocknung der Oberfläche und einem
Zwischenschliff wird ein zweiter, Endauftrag, erfolgen. Den Glanzgrad kann man,
auf Wunsch, durch längeres Polieren erhöhen.
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